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Winckelmann und die Mythologie der Klassik

Der deutsch-italienische Band präsentiert die Ergebnisse einer interdisziplinären Tagung in der Villa Vigoni, die sich mit der Konstituierung neuer Diskursformen zur Wahrnehmung und Bewertung der bildenden Kunst im Verlauf des 18. Jahrhunderts befasst hatte.  Vor dem Hintergrund einer kulturpolitisch spannungsreichen Antikenrezeption werden in den vorliegenden Beiträgen, ausgehend von Winckelmanns Umdeutung der Ekphrase zu einem Medium ästhetischer Selbstanalyse, Versprachlichungsprozesse der Kunstbetrachtung untersucht, die sich an dem bis weit ins 19. Jahrhundert gültigen Konstrukt einer zeitlosen griechischen Klassik orientieren. Deren mythologischer, nunmehr unter anthropologischen und ästhetischen Gesichtspunkten neu definierter Kontext gewinnt in der Literatur der Kunstperiode eine Eigendynamik, die sich in großen kulturgeschichtlichen Erzählungen, exemplarischen Novellen wie in sozialutopischen Entwürfen manifestiert.  Aus der Deskription und Reflexion von Kunsterfahrung entwickeln sich narrative Formen, in denen das archaische Kunstwerk als Leitbild einer künftigen, weltbürgerlich vereinten Menschheit hervortritt und sich zugleich in seinem für die Moderne charakteristischen autonomen Status des Kunstwerks profiliert.