Prof. Dr. Joachim Hüppe und Prof. Dr. Richard Pott, Hannover.
ABSTRACT
Die jüngste Vergangenheit zeichnet sich durch gelegentliche Häufungen von Jahren mit überdurchschnittlich warmen Temperaturen aus, und wir beobachten seit einiger Zeit mancherorts deutliche Veränderungen. Am Südrand der Alpen, vor allem im Tessin und an den großen Seen, wie z.B. am Lago Maggiore, am Luganer See, am Comer See und am Gardasee, beobachten wir seit den 1970er Jahren ganz entscheidende Vegetationsveränderungen mit der Ausbreitung immergrüner sklerophyller oder sogar laurophyller mediterraner oder subtropischer Pflanzenarten in die natürlichen sommergrünen Eichenmisch- und Buchenwälder. Lorbeerblättrige, hydrolabile Pflanzen aus den warmen Subtropen und hydrostabile, hartlaubige, sklerophylle Arten aus der Mediterraneis weiten sich in jüngster Zeit gleichermaßen und gleichzeitig aus. Gerade in den Liegenschaften der Parks und Wälder der Villa Vigoni in Loveno di Menaggio am Comer See konnte ich dieses Phänomen seit 1992 bis heute kontinuierlich verfolgen.