Prof. Dr. Susanne Reichlin, München
Das internationale literaturwissenschaftliche Symposion widmet sich im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft lyrischen Migrationsprozessen: Zu untersuchen ist, wie lyrische Texte sprachliche, kulturelle, diskursive oder mediale Grenzen überschreiten und wie sich im Zuge dessen Funktionen und Semantiken, Geltungs- und Wahrheitsansprüche verändern. Dies soll aus einer konstellativen Perspektive heraus geschehen: Anhand zweier Schwellenzeiten (um 1300 und um 1800) lassen sich auf synchroner wie diachroner Ebene die ganz unterschiedlichen Bedingungen, Kontexte und Manifestationen solcher Migrationsphänomene herausarbeiten und miteinander vergleichen. In den Blick geraten damit auch die Kontinuitäten und Diskontinuitäten lyrischer Formen und Traditionen, die sich letztlich einem ahistorisch-transkulturellen Lyrikbegriff entziehen.