Während der Covid-Zeit haben viele Menschen darunter gelitten, in den eigenen vier Wänden „eingesperrt“ zu sein. Auch aus der Vergangenheit wissen wir, wie wichtig es ist, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen. Schon in der „konsensualen Gesellschaft“ des Mittelalters waren die gezielte Visibilisierung und Performanz extrem bedeutsam. Ohne eine Gemeinschaft, die den Akt bezeugen konnte, lief dieser Gefahr, nicht geschehen zu sein. Heimlichkeit hingegen weckte leicht das Unbehagen der Allgemeinheit, und die Forschung hat sich dementsprechend lange gerade mit Elementen des Öffentlichen befasst. Der gezielte Ausschluss des Öffentlichen war jedoch auch dem Mittelalter nicht fremd. Auch hier wurden Situationen konstruiert, in denen Exklusivität gesucht wurde. Ziel dieser Gespräche war es, einen Blick hinter solche bewusst verschlossenen Türen zu werfen, hinter denen häufig auch Beratungen und Absprachen erfolgten, die das spätere große In-Szene-Setzen in der Öffentlichkeit oft erst ermöglichten.
Im Rahmen der Deutsch-Italienischen Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften (DFG – Villa Vigoni)
Koordination
Prof. Maria Pia Alberzoni, Università Cattolica, Milano; Prof. Dr. Jochen Johrendt, Wuppertal
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