Im Vigoni Paper 7/2020 schreibt Désirée Biehl, wissenschaftliche Referentin in der Villa Vigoni, über eine mögliche „europäische Sicherheitspolitik nach Covid-19 und Brexit“
Abstract
Politologen sträuben sich seit geraumer Zeit dagegen, Vorhersagen zu machen. Dennoch fragt sich Europa: Was kommt nach der Corona-Pandemie, was folgt nach dem Brexit? Während die erste Frage komplett offen ist, versuchen sich die Experten an Antworten auf die zweite Frage. Der Ausstieg des Vereinigten Königreichs ist noch immer nicht vollständig vollzogen; er hat so viele Umwege genommen, dass es schon peinlich wirkt.
Was diese beiden Herausforderungen für die Europäische Union gemeinsam haben: Sie erzeugen ein Gefühl der Unsicherheit. Sicherheit ist ein zutiefst persönliches Gefühl, welches aber auf staatlicher oder intrastaatlicher Ebene geregelt wird. Gleichzeitig gilt der Grundsatz: Mehr Sicherheit erfordert eine teilweise Aufgabe von Privatsphäre und umgekehrt. Dies sollte bei der Betrachtung verschiedener Institutionen, Agenturen und Policies mitberücksichtigt werden.